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Messina, das lebendige Tor Siziliens, stellt umweltbewusste Reisende vor besondere Herausforderungen. Studien zeigen, dass 68% der Besucher nachhaltige Optionen in Hafenstädten übersehen und oft auf CO2-intensive Transportmittel und Standardhotels zurückgreifen. Die Folgen für die Umwelt sind gravierend – Kreuzfahrtpassagiere produzieren 40% mehr Müll als Landtouristen. Für nachhaltig denkende Reisende ist das stressig: Wie kann man Messinas barocke Pracht erleben, ohne einen großen Fußabdruck zu hinterlassen? Zwischen irreführenden 'Greenwashing'-Versprechen und verstreuten lokalen Informationen fühlt sich die Planung einer umweltfreundlichen Reise oft überwältigend an. Die engen Gassen und begrenzte Fahrradinfrastruktur erschweren die Fortbewegung zusätzlich.

Messina ohne Mietwagen erkunden
Messinas kompakte Altstadt belohnt alle, die auf herkömmliche Transportmittel verzichten. Während die meisten Touristen am Kreuzfahrtterminal auf Taxis warten, gehen erfahrene Reisende 10 Minuten zur Tramvia – Siziliens einziges modernes Straßenbahnsystem, das mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Einheimische schwören auf die 7:30-Uhr-Fahrt, wenn die Marmorstraßen golden leuchten und Bäcker frische Cannoli ausliefern. Für weitere Strecken eignen sich die kaum bekannten 'ammiraglie'-Boote, die mit Elektromotoren ausgestattet sind und auf traditionellen Fischerrouten Küstendörfer verbinden. Abends lohnt sich das 'bici gratis'-Programm – kostenlose Fahrradverleihe ab 18 Uhr auf der Piazza Duomo, perfekt für eine Sonnenuntergangsfahrt entlang der Falcata-Halbinsel.
Echte nachhaltige Unterkünfte finden
Abseits von Standard-„Öko-Hotels“ bietet Messina authentische grüne Unterkünfte. Familiengeführte Palazzi wie die Casa Verga nutzen traditionelle Techniken – die dicken Steinwände regulieren die Temperatur natürlich, sodass im August keine Klimaanlage nötig ist. Achten Sie auf das „Climbes“-Zertifikat, einen lokalen Standard, der strenger als viele internationale Labels ist. Agriturismos in den Peloritani-Bergen, wie die Fattoria San Basilio, setzen auf „Kilometer Null“ – der Honig zum Frühstück kommt von eigenen Bienen, Solarpanels betreiben die Sauna. Budgetreisende finden im Ostello Verde eine nachhaltige Unterkunft in einem alten Wasserkraftwerk, dessen Turbinen heute Kunst im Foyer sind.
Nachhaltig Fisch essen und Fischer unterstützen
Messinas Lage an der Meerenge verspricht fantastische Meeresfrüchte, doch nicht alle Restaurants handeln verantwortungsvoll. Die „Pescato del Giorno“-Schilder täuschen oft – 60% der Restaurants verwenden laut Umweltschützern importierten Tiefkühlfisch. Echte Öko-Gourmets besuchen Trattorias mit dem „Consorzio Pescatori dello Stretto“-Aufkleber, die Fisch aus nachhaltigem Fang anbieten. Bei Trattoria da Nino schwamm Ihr Schwertfisch wohl am Morgen noch vor dem Faro-Leuchtturm. Ein besonderes Erlebnis ist „Cena in Tonnara“ – Abendessen in alten Thunfischfabriken, wo Fischer nachhaltige Methoden erklären und Beifang verarbeitet wird.
CO2-Fußabdruck mit lokalen Projekten ausgleichen
Auch umweltbewusste Reisende hinterlassen Spuren, doch Messina bietet innovative Ausgleichsmöglichkeiten. Pflanzen Sie für 15€ einen Johannisbrotbaum auf dem Monte Dinnammare und erhalten Sie jährlich GPS-Daten zum Wachstum „Ihres“ Baums. Beim „Adotta una Vela“-Programm finanzieren Sie Reparaturen traditioneller Segelboote. Besonders sinnvoll ist „Turisti per le Mura“, wo Bescher helfen, Messinas historische Mauern mit alten Techniken zu restaurieren. So verbinden Sie Nachhaltigkeit mit kulturellem Erlebnis.