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Die Märkte in Messina können für Reisende, die mit dem sizilianischen Handel nicht vertraut sind, überwältigend sein. Zwischen überfüllten Gassen, Dialekten der Händler und überteuerten Souvenirs wird das, was ein kulturelles Highlight sein sollte, oft zum stressigen Erlebnis. Laut einer Tourismusumfrage aus dem Jahr 2023 verlassen über 60% der Besucher die Märkte mit dem Gefühl, zu viel bezahlt oder die authentischen Erlebnisse verpasst zu haben. Dabei liegen diese lebendigen Food-Stände und Kunsthandwerksläden oft nur einen Steinwurf entfernt – wenn man weiß, wo man suchen muss. Im Gegensatz zu Museumsbesuchen erfordert die Marktexploration spontane Entscheidungen ohne klare Wegweiser, was viele Besucher auf veraltete Reiseführer-Tipps zurückgreifen lässt.

Messinas Märkte wie ein Einheimischer erleben
Der Schlüssel zu authentischen Markterlebnissen liegt in der Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten. Während Kreuzfahrttouristen zum Mercato del Duomo strömen, bevorzugen Einheimische zwei weniger bekannte Märkte: den Mercato di Via Cesare Battisti für Haushaltswaren und die frühmorgendlichen Fischauktionen am Mercato Ittico. An der Via Cesare Battisti finden Sie alles von handgenähten Lederwaren bis zu saisonalem Obst – zu Preisen, die rund 30% unter denen in Touristengebieten liegen. Achten Sie auf ältere Damen mit Einkaufswagen – sie sind der beste Indikator für Qualitätsware. Fischliebhaber sollten bis 6:30 Uhr morgens am Mercato Ittico sein, wenn die Fischer ihre Ware anlanden. Diese Märkte schließen oft nachmittags und haben unvorhersehbare Öffnungszeiten.
Feilschen in Sizilien – Dos and Don’ts
Viele Reisende feilschen entweder zu zaghaft oder zu aggressiv – die Wahrheit liegt dazwischen. Bei Lebensmitteln sind die Preise fest, Handeln ist hier fehl am Platz. Bei Kunsthandwerk wie Keramik oder Leinenwaren können Sie dagegen mit etwa 25% unter dem Preis beginnen. Der Trick: Legen Sie die Ware zurück, behalten Sie aber Blickkontakt. Oft folgt ein Gegenangebot. Vermeiden Sie zu frühes Feilschen; echtes Interesse an der Handwerkskunst bringt oft bessere Preise. Beim Wochenmarkt Mercatino di Via della Libertà lohnt sich Bargeld in kleinen Scheinen – Händler werfen gern kleine Zugaben wie handgemachte Knöpfe ein.
Kulinarische Höhepunkte auf dem Mercato Annunziata
Der älteste Lebensmittelmarkt Messinas wird zum kulinarischen Abenteuer, wenn man die richtigen Stände kennt. Überspringen Sie die offensichtlichen Arancini-Stände und gehen Sie direkt zum unscheinbaren Tisch am Nordwesteingang, wo Enzo Schwertfischröllchen nach Familienrezept zubereitet. Daneben finden Sie unter einem blauen Sonnensegel frisch gezogene Mozzarella, der um 8 Uhr morgens noch warm ist. Sparfüchse kommen gegen 13 Uhr, wenn Bäcker übrig gebliebenes pane rimacinato (lokales Hartweizenbrot) rabattieren. Vergessen Sie nicht das Untergeschoss mit wilden Pilzen und Honig aus den Peloritani-Bergen. Kleingeld nicht vergessen – viele Händler bieten kostenlose Kostproben an.
Handwerkskunst statt Souvenirs – Einkaufen mit Sinn
Die wahren Schätze Messinas sind keine Massenware, sondern lebendige Handwerkstraditionen. Am östlichen Marktende schnitzt Marco Angelköder aus Olivenholz – eine Technik seiner phönizischen Vorfahren. Bei Stand #42 weben Schwestern auf einem Webstuhl aus dem 19. Jahrhundert. Für essbare Mitbringsel lohnt der Wein Malvasia delle Lipari in recycelten Flaschen – nur 200 Flaschen pro Jahr. Diese Käufe kommen oft mit handgeschriebenen Pflegetipps und Einladungen in Werkstätten – ein kultureller Austausch, der über normales Shopping hinausgeht. Morgens haben Sie die beste Auswahl, da viele Handwerker mittags in ihre Werkstätten zurückkehren.